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Videoüberwachung

Videoüberwachung im "kommen"

Nachfrage über Videoüberwachung in Privathaushalten steigt. 

Gerade im Securitybereich ist es besonders wichtig das perfekt abgestimmte Produkt für Ihre spezifischen Einsatzbedingungen zu finden. Wir wählen unsere Produkte und Handelspartner mit größter Sorgfalt aus.Unsere preisgünstigen Qualitätskameras eignen sich so besonders für Privathaushalte, Einzelhändler und Firmen.

  

Überwachungskameras - Alles im Blick?

(NDR)

Überwachungskameras sollen Grundstücke oder Gebäude sichern und so potenzielle Einbrecher abschrecken. Falls das nicht klappt, dann sollen sie wenigstens zuverlässig filmen, wo und wie die ungebetenen Gäste zuschlagen. Viele der Kameras gibt es mittlerweile für wenig Geld - nicht nur in Fachgeschäften sondern auch schon bei Discountern wie Aldi.

Doch wie manipulationssicher sind Überwachungskameras? Wie leicht lassen sie sich außer Gefecht setzen oder austricksen und wie gut ist ihre Bildqualität?

    

Ratgeber Technik hat drei verschiedene Überwachungskameras unter die Lupe genommen:
    - Eine Schwarz/Weißkamera mit Infrarot LEDs von Conrad Elektronik. Sie observiert schon für 40 Euro.
    - Ein Funküberwachungssystem mit Farbkamera von Medion, beim Discounter Aldi für 70 Euro zu haben.
    - Und eine High-End Kamera von der Firma Security Center. Diese wird in Banken oder an Tankstellen eingesetzt. Die Kamera trägt das Prüfsiegel der Vds Schadenverhütung GmbH und kostet rund 400 Euro.

    

Wenn es so richtig funkt

Bei der Aldi Kamera brauchen die Testeinbrecher das Grundstück nicht einmal zu betreten. Sie lässt sich auch aus sicherer Entfernung manipulieren. Denn sie funktioniert per Funkübe-rtragung. Deutlich erkennbar an der Plastikantenne am Gehäuse. Funkübertragung ist praktisch, weil kein Kabel verlegt werden muss.

    

Aber die Aldi Kamera ist ein wenig indiskret. Mit einer zweiten Funküberwachungsanlage, diesmal eine aus dem Baumarkt, lassen sich ihre Bilder problemlos empfangen. Die    Sicherheitsexperten sitzen bequem im Auto und haben an den Empfänger der Baumarkt-anlage einen kleinen Monitor angeschlossen. Nach Ausrichtung der Antenne in Richtung    Aldi-Kamera erscheint auf dem Bildschirm der Eingangsbereich des Hauses.

    

Claus Büttner: "Das ist eine allgemeine Frequenz, allgemein zugänglich und unverschlüsselt. Einfach aus Kostengründen spielt jeder in dieser Frequenz rum".
    

Das bedeutet, dass sich die Aldi-Anlage auch prima außer Gefecht setzen lässt. Unsere Testeinbrecher haben die kleine,    handliche Baumarkt-Funkkamera an eine 9 Voltbatterie    angeschlossen. So sind sie mobil und können die Kamera jederzeit als Störsender benutzen. Claus Büttner: "Wenn zwei Geräte im gleichen Frequenzband senden, dann stören sie sich    gegenseitig. Wir nähern uns dem Haus, nehmen die Kamera in Betrieb und stören damit das Bild, dass sich im Haus    befindet".

    

Das letzte, was die Aldi-Kamera noch zeigt, ist das Bild von Klaus Büttner, der direkt vor der Haustür die kleine Baumarktkamera an die Batterie anschließt. Dann verschwindet der Sicherheitsexperte in schwarz-weißem Bildrauschen. Seine Kollegen kontrollieren derweil mit ihrem Funkempfänger aus sicherer Entfernung, wie gut die Manipulation geklappt hat.

    


Der nächste Angriff kommt aus der Mitteldistanz mit wesentlich einfacheren Waffen. Die Kamera von Conrad Elektronik hängt zwar am Kabel, und ist für Funkstörungen unanfällig. Dafür reicht    bei ihr der "schöne Schein" einer handelsüblichen Taschenlampe, um sie zu blenden. Unser Testeinbrecher richtet den Lichtkegel auf die Linse und spaziert einfach los. Auf dem Bildschirm erscheint nur ein gleißend heller Lichtfleck, der fast den ganzen Monitor ausfüllt. Der Mann mit der Taschenlampe kommt, von der Conradkamera unerkannt, bis zur Haustür.

    

Bei der VdS Schadenverhütung GmbH in Köln werden Kameras auf solche Schwachstellen geprüft. VdS ist ein Unternehmen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungs-wirtschaft und ist in Deutschland die Instanz für Qualitätsprüfungen von Sicherheits-produkten und -dienstleistungen. Neben der Prüfung von Strahlung, Umwelteinflüssen und Vibrationen müssen die Kameras hier unter anderem einen Blendtest bestehen, um das VdS    Siegel zu erhalten.

    

Hochwertige Kameras dunkeln eine starke Lichtquelle automatisch ab. So ist die Umgebung noch zu erkennen. Die    Kameras von Conrad und Aldi- kapitulieren, sobald der    Scheinwerfer sie erfasst. Das VdS geprüfte Modell von Security    Center liefert dagegen ein Bild, auf dem sogar der Blender noch    zu sehen ist.

    

Daneben untersuchen die VdS Ingenieure auch    Lichtempfindlichkeit und Auflösung der Kameras. Dazu schicken    sie die Geräte buchstäblich zum Sehtest. Sie werden auf eine    spezielle Sehtafel ausgerichtet und die Entfernung wird so    gewählt, dass das Bild einen 1,5 Meter breiten Abschnitt der    Wand zeigt. So ist sichergestellt, dass alle Kameras, egal ob    Zoom oder Weitwinkel unter den selben Testbedingungen geprüft    werden.

    

In der Mitte der Prüftafel ist eine Fläche mit 30 cm    Durchmesser, die in sehr schmale, schwarze und weiße    "Tortenstücke" eingeteilt ist. Die Kameras müssen nun die    schwarzen und weißen Abschnitte im inneren Kreis der Prüftafel    klar und deutlich abbilden. Bei schlechter Auflösung oder zu    geringer Lichtempfindlichkeit verschwimmen die Striche zu einer    grauen Fläche. Dann dimmen die Testingenieure das Licht auf 5    Lux, das entspricht in etwa der Notbeleuchtung in einer    Tiefgarage.

    

Das Farbbild der Aldi-Kamera liefert die schlechteste    Qualität. Die Conrad Kamera arbeitet etwas besser, denn sie hat    eingebaute Infrarot-Leuchtdioden. Außerdem macht sie ohnehin    nur Schwarzweißbilder, für die weniger Licht benötigt wird. Nur    das Bild der Kamera von Security Center genügt den    Anforderungen der VdS-Ingenieure.

    

Thomas Wagenknecht, VdS-Experte für Videoüberwachung. "Eine    Kamera die richtig ausgerichtet ist, und mit der richtigen    Optik versehen ist, wird mit Sicherheit - wenn sie bei uns das    Prüflabor durchgelaufen ist und diese Tests bestanden hat - ein    sehr scharfes und auch für die Täterverfolgung wichtiges Bild    liefern können".

    

 

    Frechheit siegt
Unsere Sicherheitsexperten prüfen das gerade in der Praxis.    Inzwischen ist die Sonne untergegangen und es dämmert langsam.    Die komplette Monteurstruppe nähert sich dem Testhaus. Ganz    dreist, ohne Taschenlampe oder Störsender. Die Aldi-Kamera ist    mit der Lichtsituation ziemlich überfordert. Sie zeigt    hauptsächlich grünlich-gelbes Rauschen. Nur in dem Moment,    indem die Eindringlinge direkt unter der Lampe der Eingangstür    hindurch gehen, sind die Gesichter zu erahnen. 

    
    Auch das Bild der Conrad Kamera ist eher schwach. Die Infrarot    LEDs reichen nur ein paar Treppenstufen weit. Im Nahbereich der    Tür wäre ein Einbrecher vielleicht zu erkennen, doch schon ab    circa 2 Metern Entfernung verschwimmen die Monteure zu    schemenhaften Gestalten. Die VdS geprüfte Kamera hingegen    liefert auch im fahlen Schein der Haustürbeleuchtung ein    verwertbares Bild.

    

Aufmerksam aber wehrlos
Hat ein potenzieller Einbrecher sich erst mal soweit genähert,    ist er in Reichweite der Kameras. Das gilt in unserem Fall    zumindest für die günstigen Modelle von Aldi und Conrad, denn    sie wurden - getreu der Bedienungsanleitung - als Schutz vor    Wind und Regen unter dem Vordach der Eingangstür montiert. Die    VdS geprüfte Kamera hängt dagegen in einem wetterfesten Gehäuse    (nicht im Preis inbegriffen) circa 4 Meter hoch an der    Hausecke.

    

Claus Büttner: "In dem Moment,wo jemand im Handbereich ist,    kann er die Kamera anfassen. Er hat als erstes die Möglichkeit    die Kamera zu verdrehen, er kann die Kamera natürlich    zusprayen, er kann das Kabel abreißen und die einzige    Möglichkeit dagegen etwas zu unternehmen wäre drinnen bei der    Bildauswertung ein intelligentes System einzusetzen, um diese    Art der Angriffe auf die Kamera zu erkennen."

    

Intelligent, wachsam, zuverlässig
Ein manipulationssicherer Festplattenrekorder bildet das    Herzstück eines solchen Systems. Er kann so eingestellt werden,    dass er nur aufnimmt, wenn sich im Bild signifikant etwas    verändert. Der Prozentsatz der zulässigen Veränderung kann    individuell eingestellt werden. Das erspart unnötige    Datenmengen. Außerdem registriert das System, wenn jemand sich    an den Kameras zu schaffen macht. In diesem Fall an unseren    drei Testkameras.

    

Claus Büttner jun., zertifizierter Errichter für    Überwachungsanlagen: "Wir haben eine Funktion, die lernt die    Bilder ein und bei einem gewissen Bildanteil, bei einer    Bildstörung gibt es dann einen Alarm. Bei einem Abdecken,    verdrehen oder Abreißen des Kabels würde es eine Meldung    geben."

    

    

Diese Funktion ist unabhängig von der Qualität der Kameras.    Ein Monteur hält draußen im Eingangsbereich die Hand auf die    Linse der Aldi-Kamera, die Conrad-Kamera verdreht er Richtung    Hauswand. Fünf Sekunden später schlägt das System Alarm. Der    sollte allerdings am besten zur Alarmzentrale einer    professionellen Sicherheitsfirma durchgeschaltet werden. Denn    nur dann ist sichergestellt, dass der Alarm auch bemerkt wird,    und sich jemand darum kümmert. Eine effektive Überwachung hat    also ihren Preis.

Ganz oder gar nicht
Claus Büttner: "Ein vernünftiges System beginnt mit der Kamera,    mit einer vernünftigen Auswertung mit einer Erkennung wenn die    Kamera außer Gefecht gesetzt wird. All das sind ja Dinge, die    notwendig sind, um tatsächlich eine funktionstüchtige Anlage zu    haben. Und da werden sie zwischen drei und sechstausend Euro    ausgeben müssen."

    

Die günstigen Angebote, wie das von Conrad oder Aldi hält    Claus Büttner für Spielzeug: "Es macht ja keinen Sinn. Die    Leute werden sich das kaufen. Sie stellen sich das auf. Wenn    Sie Glück haben, funktioniert es eine Zeit lang. In der Regel    ist dann eine Störung drauf. Sie werden es dann abbauen und in    die Ecke legen. Das heißt also Geld zum Fenster raus."

    

Wer sein Grundstück effektiv überwachen will, sollte also in    eine professionelle Anlage investieren und die auch von einem    VdS anerkannten Errichter einbauen lassen. Zudem sind auch Art    und Ort der Montage wichtig. Dabei ist unter anderem zu    beachten, dass man auch auf seinem Privatgrundstück nicht    beliebig Kameras aufstellen darf.

    

Wenn sie öffentlichen Grund und Boden oder aber die    Nachbarhäuser filmen würden, dann ist das aus    Datenschutzgründen nicht zulässig. Und noch etwas: Eine Kamera    signalisiert potentiellen Einbrechern auch, dass es hier etwas    zu bewachen, sprich zu holen gibt.

Bericht: Björn Platz

    (NDR)